Mit der Kathrdrale von Astorga im Rücken verlasse ich um 6:30 Uhr die Stadt. Am Ortsausgang, in einer kleinen Bar, treffe ich auf Nicola und Michele. Nach einem kurzen Frühstück wünschen wir uns einen „Buen Camino“ und gehen unserer Wege.
Ich durchlaufe das kleine Murias de Rechivaldo und anschließend Santa Catalina de Somoza, bevor dann für den Rest des Tages langsam aber stetig Berg aufgeht.
Nachdem ich gestern den Inhalt meines Mochillas (Rucksack) noch einmal ausgedünnt und einiges entsorgt habe, fühlt sich dieser immer noch nicht wirklich leichter an. Der Grieche ist noch immer „not amused“.
Auf dem Weg lerne ich heute George aus dem Münsterland kennen, endlich mal wieder ein deutschsprachiger Mensch auf dem Weg.
Die deutsche Frau, die vorgestern in Leon eingestiegen ist, war schon nach 5 Minuten nicht meine „Welle“ - 20 km am Tag ist ihr zu viel. Sie berichtet wie toll doch ihre, im letzten Jahr gemachte, zehntägige geführte Bus-Fahr-Pilgerei auf dem Jakobsweg war. 800 km in 10 Tagen mit täglich 5-10 km gehen, wer mag. Ich frage gar nicht erst nach ihrem Namen und konzentriere mich auf meine morgige Tagesetappe. Spät abends kommt sie laut kichernd nach einem augenscheinlich recht weinhaltigen Abendessen wieder in unserer Herberge an.
Sind schon schräge Vögel hier unterwegs!
In einem kleinen Ort halte ich nach der Hälfte der Strecke zum zweiten Frühstück an. Alle bekannten Gesichter laufen heute 4km weiter als ich. Das ist mal ganz prima, aus dem Rudel rauszukommen / Morgen werde ich sie nach meiner 33km-Etappe wieder einholen. Aber heute habe ich Zeit zum Zeit verplempern und die 20km fühlen sich an wie ein Ruhetag :)
Die restlichen Kilometer gehe ich mit Paola, sie kommt aus Nord-Italien und ist mir die letzten Tage immer mal wieder über den Weg gelaufen.
In Rabanal del Camino, einem Ort, der schon immer von Bedeutung für den Jakobsweg war, ist das Ende meiner heutigen Etappe.
Hier gibt es mehrere Pensionen und Restaurants.
Erst 2001 wurde hier das Benediktinerkloster Monte Irago gegründet, welches zurzeit mit nur vier Mönchen besetzt ist. Hier finden täglich fünf Gottesdienste in gregorianischem Stil statt, die von Mönchen und Pilgern gemeinsam gestaltet werden.



















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