Diese Etappe läuft komplett anders als geplant:
Gestern das schöne Zimmer bezogen, Bett mit Laken, das wird eine gute Nacht, denkt man… Aber mir ist kalt. Mitten in der Nacht wache ich von meinem eigenen Zittern auf - mir ist eiskalt. Raus aus dem Bett, Merinoshirt und Jacke drüber und wieder zurück, Kopfschmerzen stellen sich ein, Ibuprofen eingeworfen und im Tiefschlaf versunken. Durchgeschwitzt werde ich wieder wach und checke meine Bettreservierungen. Bis León nicht mehr kostenlos stornierbar. 2 Möglichkeiten: morgen den Bus zum nächsten Etappenziel nehmen oder eine Nacht hierbleiben. Mein Körper möchte eine Auszeit. Wenn ich das jetzt nicht ernst nehme, werde ich Santiago nicht erreichen. Mit diesem Entschluss geht’s mir gut.
Ich habe tatsächlich den Bus genommen, das mittelalterliche Grañón, das Dorf Redecilla del Camino, die nächste kleine Ortschaft Castildelgado und Villamayor del Río überfahren nach Belorado, dem Ende der Etappe.
Der Ort bietet zahlreiche kirchliche Gebäude. Neben der Marienkirche Iglesia de Santa Maria, der Peterskirche Iglesia de San Pedro, der Ermita de Nuestra Señora de Belén (ehemaliges Pilgerhospiz) auch ein ehemaliges Franziskanerkloster, welches 1250 gegründet wurde. Hier übernachtete der heilige Bernhardin von Siena auf seiner Wallfahrt nach Santiago de Compostela.
Ich bin in einer tollen Albergue in einem 6-Bett-Frauen-Zimmer. Für 2€ Leihgebühr gönne ich mir eine tolle, dicke Steppdecke und gehe früh schlafen.
Meine heutigen Highlights: Beth from the US, die auch Bus fährt und Nora, die auf einmal in meinem Zimmer auftaucht und das Bett neben meinem hat.
Und last but not least die Abdrücke von Emilio Estevez (The way, dem einzigen Spielfilm, der komplett auf dem Original-Jakobsweg gedreht wurde, ohne Kulissen)!









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