Frei nach Arnold „I‘ll be back“ bin ich heute wieder am Start. Mit leichtem Gepäck. Den Rucksack zum Transport abgegeben, ging es um 7:00 Uhr morgens bei flockigen 3° in Burgos los. Anfangs noch etwas unrund und nicht so magenfest, 1,5 Stunden dann endlich mal wieder Hunger. Ein Apfel auf die Faust und 4 Stückchen Zartbitterschokolade. Mega!
Burgos sollte man nicht zu schnell verlassen, das schöne Städtchen hat neben der Kathedrale von Burgos noch Weiteres zu bieten. Entlang des Camino Francés ist es der Ort mit den meisten Sehenswürdigkeiten. Zwei Nächte würde ich mit dem aktuellen Wissenstand einplanen.
…na gut, ich habe zwei Tage Burgos überschlafen, aber immerhin unnötige Klamotten für warme Tage zu den Correos gebracht und nach Hause geschickt und mir beim Zurückgehen einen Sello (Stempel) in der Kathedrale abgeholt und Wasser gekauft.
Über die kleinen Dörfer Villabilla und Tardajos führt ein breiter Feldweg durch das zentralspanische Tafelland.
Für Kreuzworträtsel-Fans: Die kürzeste Kreuzworträtsel-Lösung zu Hochebene Zentralspaniens ist 6 Buchstaben lang und heißt? …richtig, Meseta… Hinter Burgos geht’s los. Für etwa 6 Etappen bis nach León.
Meseta kommt von Mesa - spanisch für Tisch. Der Begriff beschreibt die platte und karge Landschaft in diesem Streckenabschnitt. Kein Schatten bei Sonne, kein Schutz bei Wind und Regen. Kilometerweit nichts. Nach den vielen bergigen Etappen am Anfang des Weges erscheint die Meseta zunächst wie eine Erholung für den Körper. Doch sie ist es nicht für den Geist. Wenn sich die Landschaft kaum verändert, hat man auch kaum das Gefühl, voranzukommen.
In Rabé de las Calzdadas lohnt sich ein Blick in die Kirche Santa Marina mit dem historischen Portal aus dem 13. Jahrhundert. Die Türen waren geöffnet, also nichts wie rein. Über Lautsprecher lief das Ave Maria. In der Ecke am Eingang eine Nonne der „Hijas de la caridad“, die mir einen Pilgerstempel in meinen Credencial drückt, mich nach Namen und Herkunft fragt, mir eine kleine Kette mit dem Abbild der Jungfrau Maria umhängt und mich anschließend segnet.
Was für ein Erlebnis. Nach all den Strapazen der letzten Tage steht da jemand voller Güte und Selbstlosigkeit und wünscht dir aus seinem tiefsten Inneren alles Gute für deinen Weg.
Etwa 25 Kilometer westlich von Burgos liegt Hornillos del Camino, dem heutigen Etappenziel, mit seinen knapp 70 Einwohnern. Der Ort wurde einst „Forniellos“ genannt, zu Deutsch „Öfchen“, was sich auf die im 9. Jahrhundert betriebenen Ziegel- und Kalkbrennöfen bezog. 1936 wurden westgotische Gräber mit Keramik und Edelmetallen als Grabbeigabe entdeckt.





























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